Industrie-Trends

Kleine Drüse, großer Impact: Wie GREENJET die Hotelbranche aufrüttelt

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Im Oktober kamen fünf der innovativsten europäischen Hospitality-Start-ups in München zusammen, um die Verleihung des Hospitality UPGRADE Awards 2025 im Rahmen des 196+ Forums in München zu feiern. Mews war mit dabei – sowohl als Sponsor als auch als Jury-Mitglied vertreten durch den Senior Sales Director Feray Özcan. Der klare Gewinner des Abends ist Niklas Al-Deek, CEO und Gründer von GREENJET, der mit seiner Wasserspardüse bewiesen hat, dass Nachhaltigkeit nicht sperrig und teuer sein muss.

Direkt nach der Preisverleihung haben sich Hospitality-Podcaster Ronald M. Arndt (REALTALK NETWORK) und Natalia Ducarroz-Schmitt (Mews) mit dem frischen Gewinner Niklas sowie mit Christian Fiedler, Award-Organisator und Gründer von HospitalityPioneers, und Feray von Mews zusammengesetzt. In der neuesten Folge von “Jenseits der Hotellobby” geht es um eine Lösung, die Nachhaltigkeit zum “No-Brainer” macht, die Bedeutung des Awards für Innovation in der Industrie und das Ende der Nachhaltigkeitsmüdigkeit.

Hier ein paar Highlights:

Der Hospitality UPGRADE Award: Eine Plattform für Innovation

Vor neun Jahren wurde der Hospitality UPGRADE Award ins Leben gerufen, um eine Plattform für Sichtbarkeit zu schaffen und junge, innovative Start-ups mit strategischen Partnern und Investoren zusammenzubringen. An diesem Ziel hat sich bis heute nichts geändert. Es geht nicht nur um den Preis, sondern auch vor allem um das Netzwerk und die wichtigen neuen Kontakte, die Bewerber*innen im Auswahlprozess knüpfen.

Es ist gar nicht so lange her, da war Mews selbst auch noch ein kleines, innovatives Hospitality-Start-up: 2012 wurde es von Richard Valtr gegründet und hat seitdem die Hospitality-Industrie auf den Kopf gestellt. Mews steht schon seit der Gründung für die Vision, Hotelprozesse durch digitale Innovation so effizient wie möglich zu gestalten, damit Menschlichkeit im Gastgewerbe wieder im Vordergrund stehen kann. Deshalb ist es für Mews auch eine Herzensangelegenheit, junge Start-ups zu unterstützen, die frischen Wind in die Industrie bringen.

Der Auswahlprozess des Hospitality UPGRADE Award besteht aus drei Stufen:

  1. Speed-Dating: 28 Bewerber, 392 persönliche Gespräche mit Expert*innen.
  2. Halbfinale: Halbtägiges Event in Berlin mit 11 Start-ups und 21 Kurator*innen mit intensiven Diskussionen und Kreuzverhör
  3. Finale: 5 Finalist*innen präsentierten ihre Lösungen vor ca. 200 Zuschauern.

Unter den fünf Finalist*innen in diesem Jahr gab es drei digitale Produkte und zwei industrielle Produkte:

  • Bounti – KI-gestützte digitale Trainingsplattform für Hotel-Teams
  • GREENJET – Wasserspardüse mit bis zu 66 % Einsparung
  • MATR – Nachhaltige Matratzen im Leasingmodell für Hotels
  • Menoovo – KI-basierte, multilinguale Storytelling-Menüs mit Videos für hochwertige Tischberatung trotz Fachkräftemangel
  • Onsai – KI-Agenten, die Anrufe annehmen, Buchungen prüfen und Gäste in 25 Sprachen betreuen

GREENJET  Blog Body image 3Natalia Ducarroz-Schmitt mit Niklas Al-Deek und Ronald M. Arndt 

Greenjet: Die “No-Brainer”-Wasserspardüse

Als Niklas Al-Deek 2020 einen Wassersparadapter nach dem Testen im eigenen Zuhause enttäuscht wieder ausbaute, weil der Wasserdruck zu schwach war, hätte er sich wohl nicht erträumen lassen, dass er 2025 auf der Bühne der Hospitality UPGRADE Awards stehen würde, um einen Preis für ein sehr ähnliches, allerdings deutlich besseres Produkt entgegenzunehmen. Nach einem zufälligen Aha-Erlebnis in der Medizintechnik übertrug er die Erkenntnisse auf die Wasserspardüse – und entwickelte kurzerhand ein international registriertes Patent.

“Das große Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir es schaffen, den Wasserverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig mit einer speziellen Luftzufuhr, die patentiert ist, den Druck aufrechterhalten. Das heißt: Ich wasch mir die Hände, ich steh unter der Dusche und merke nicht, dass ich weniger Druck habe, sondern das Wasser, was wir einsparen, wird mit Luft ersetzt.”

Mittlerweile sind Wasserspardüsen in zahlreichen Hotels eingebaut und sorgen für eine Wassereinsparung von bis zu 66 %. GREENJET hat sogar den Sprung in die Luxushotellerie geschafft und sorgt bereits in namhaften Hotels wie dem Park Hyatt in Wien und dem Dolder Grand in Zürich für mehr Wasser- und Energieeffizienz.

Hier ein paar Zahlen und Fakten zur Veranschaulichung:

  • GREENJET spart beim Händewaschen 70 % Wasser.
  • Die Installation in der Dusche dauert ca. eine Minute.
  • Pro Duschgang spart eine GREENJET-Düse etwa 56 Liter ein.
  • Für eine Privatperson sind das aufs Jahr umgerechnet 21.600 Liter.
  • Ein Hotel mit 100 Zimmern spart ca. 2,5 Millionen Liter Wasser pro Jahr.

Besonders wichtig für Hoteliers: GREENJET spart nicht nur Wasser ein, sondern auch Energie, da deutlich weniger Warmwasser benötigt wird. Das Investment von etwa 7.000–12.000 Euro für alle Wasserhähne und Duschen ist in der Regel nach sechs bis acht Monaten wieder amortisiert, da Hotels mit 100 Zimmern je nach bestehender Infrastruktur etwa 10.000 bis 25.000 Euro pro Jahr sparen.

“Unsere Vision ist, dass GREENJET in jeder Dusche, in jedem Wasserhahn weltweit verbaut wird.”

Beispiel: Das Park Inn am Alexanderplatz

Das bekannteste und größte Einzelhaus, das bereits GREENJET nutzt, ist das Park Inn am Alexanderplatz in Berlin mit 1029 Zimmern. Durch die Installation von fast 2000 Greenjet-Düsen in den Duschen spart das Hotel auf das gesamte Gebäude pro Monat bereits zwischen 20 und 30 % ein. Als Nächstes möchte das Hotel GREENJET-Spardüsen in allen Wasserhähnen einbauen.

Das Ende der "Nachhaltigkeitsmüdigkeit" 

GREENJET konnte die Jury vor allem begeistern, weil die Wasserspardüse eine sehr einfache und zugängliche Lösung ist, die in Sachen Nachhaltigkeit eine sehr große Wirkung zeigt und somit ein Gegenbeispiel zur aktuellen “Nachhaltigkeitsmüdigkeit” ist. Für Christian Fiedler war das Thema Nachhaltigkeit aus den Medien – und somit auch gewissermaßen aus der Wahrnehmung – verschwunden. Um einen Pitch zu gewinnen, reicht es seiner Meinung nach heutzutage nicht mehr, dass ein Produkt einfach nachhaltig ist. Stattdessen muss es ein konkretes Problem lösen. Außerdem werden Nachhaltigkeitslösungen häufig als eher sperrig und ressourcenintensiv wahrgenommen.

Gerade weil GREENJET nicht nur nachhaltig, sondern auch überaus profitabel ist, hat das Produkt ein enormes Potenzial: Die Lösung macht Nachhaltigkeit zum positiven Nebeneffekt wirtschaftlicher Entscheidungen. Auch Feray ist vor allem von der Einfachheit und Kosteneffizienz von GREENJET begeistert:

“Nachhaltigkeit ist immer sperrig, immer schwer, immer bürokratisch, immer teuer. Der Output, wenn man nachhaltig ist, steht nicht im Verhältnis zu dem, was man investieren muss. GREENJET ist da einfach anders. Das Produkt ist zugänglicher, einfacher und nachhaltiger. Nachhaltigkeit kann auf einmal ganz schnell und einfach und mit ganz anderem Output gewährleistet werden.”

Gerade für das Thema Nachhaltigkeit findet Christian es wichtig, dass die Branche sich weiter öffnet und dass mehr branchenfremde Gründer*innen in die Hospitality kommen, um Innovation voranzutreiben. So können bestehende Lösungen und Start-up-Bubbles aus beispielsweise der Automotive-Branche gut aufs Gastgewerbe übertragen werden.

GREENJET  Blog Body image 1Image by Tom Brunner

Mews-Integrationen für mehr Energieeffizienz

Dass es Mews am Herzen liegt, Branchen-Innovatoren zu unterstützen, sieht man nicht nur an der Teilnahme an den Awards. Mews gibt Hospitality-Start-ups auch eine Plattform: Zahlreiche digitale Nachhaltigkeitslösungen sind bereits als Integrationen auf dem Mews Marketplace verfügbar und können somit besonders leicht mit dem PMS integriert werden.

Hier ein paar Beispiele:

  • Flexkeeping: Die Housekeeping-App hilft dabei, den Housekeeping-Prozess teamübergreifend zu digitalisieren und macht die Zimmerinspektion um 72 % schneller, während gleichzeitig 90 % weniger Telefonanrufe geführt werden müssen. Mews hat Flexkeeping im September 2025 übernommen. Weitere Informationen dazu findest du in der Pressemitteilung.
  • Betterspace: Hotels können Mews ganz unkompliziert mit better.energy verknüpfen, um bis zu 31 % Energie zu sparen. Die deutsche App für automatisiertes und energieeffizientes Gebäudemanagement wurde 2023 von den Hotel Tech Awards als „Best Energy Management Solution“ ausgezeichnet und bietet dir die Möglichkeit, Räume nur dann automatisch zu beheizen, wenn sie auch gebucht sind. Außerdem können Gäste und Mitarbeitende ihre Wunschtemperatur individuell einstellen. Das Beste: Für die Implementierung des Energiemanagementsystems ist kein Umbau nötig. Die finnische App Optiwatti ermöglicht ebenfalls smartes Energiemanagement.
  • Oaky: Oaky ist eigentlich ein Upselling-Tool, mit dem Hotels Zusatzleistungen wie Frühstück oder Spa-Behandlungen anbieten können. Das Hotel Teleport in Amsterdam nutzt diese App allerdings, um Gästen das Wassersparen durch Verzicht auf das tägliche Wechseln der Handtücher mit einem Pizzagutschein schmackhaft zu machen.

GREENJET  Blog Body image 7Image by Tom Brunner

Praxisbeispiel für effizientes Gebäudemanagement mit Mews

In der Energiekrise nach Beginn des Kriegs in der Ukraine konnte das familiengeführte Boutiquehotel Hotel Oderberger in Berlin die rasant angestiegenen Energiekosten durch die Installation eines smarten Heizsystems mit der better.energy-Software abfangen.

„Wir haben in der Energiekrise mit einem Anstieg der Energiekosten um 30 % gerechnet. Durch die Installation der better.energy-Software sind es letztendlich nur 8 % geworden. Das war nur möglich, weil Mews die passende API-Schnittstelle hat. Jetzt können Heizkörper automatisch je nach Raumbelegung reguliert werden. Die Software kommuniziert direkt mit Mews und erfährt so, welches Zimmer wann belegt ist.“

Verena Jaeschke, Hoteldirektorin Hotel Oderberger

Zusätzlich zum smarten Energiemanagement konnte das Hotel mit Mews eine digitale Guest Journey mit Online-Check-in einführen und dadurch höhere Tagesdurchschnittsraten erzielen. Seit der Einführung von Mews hat sich außerdem die Conversion-Rate für Direktbuchungen verdoppelt. Weitere Details findest du in der Erfolgsstory.