Betriebskosten sind in der Hotelwirtschaft ein notwendiges, aber oft ungeliebtes Thema. Sie sind nicht nur essenziell für die Gewinnübersicht und künftige Planungen - vor allem steigen sie aktuell stetig an. Gegen die Preisentwicklung können Hotelbetreiber wenig ausrichten, doch strategische Maßnahmen zur Kostensenkung sind möglich. Unterstützung bietet dabei moderne Technologie wie Mews Operations.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Hotelbetriebskosten?
Definition und Bedeutung
Betriebskosten sind einfach definiert: Sie umfassen sämtliche Ausgaben, die für den reibungslosen Betrieb eines Hotels anfallen - von Gehältern bis zum Druckerpapier. Für die Analyse lassen sie sich grob in Fixkosten und variable Kosten unterteilen.
- Fixkosten fallen unabhängig von der Auslastung des Hotels an. Dazu zählen etwa die Miete, Gehälter, Versicherungen sowie Ausgaben für Strom und Gas.
- Variable Kosten hingegen schwanken mit der Auslastung. Hierzu gehören unter anderem Lebensmittel, Reinigungsutensilien, Marketingausgaben und Aufwendungen für die Gästebetreuung.
Schon vor der Eröffnung eines Hotels oder einer Übernahme sollten diese beiden Faktoren zusätzlich zu den Übernahme- oder Gründungskosten kalkuliert werden. Auch Hotelgebühren wie Touristensteuern oder Parkgebühren gehören dazu, selbst wenn an den Gast weitergereicht werden. Nur wer seine Zahlen genau kennt und kontinuierlich analysiert, kann die Gewinnspanne realistisch einschätzen und Einsparpotenziale identifizieren. Denn nur so lässt sich die Rentabilität langfristig sichern. Gerade jetzt ist ein klarer Überblick über die Betriebskosten besonders wichtig, da diese stetig steigen und zu einem Problem in der Hotelbranche geworden sind.
Break-Even-Analyse
Die Aufschlüsselung der Fixkosten und variablen Kosten ermöglicht eine Break-Even-Analyse. Das ist der Punkt, an dem die Auslastung des Hotels die laufenden Kosten deckt. Erst ab diesem Moment werden Gewinne erwirtschaftet. Jedes Hotel sollte diese Analyse durchführen, um zu ermitteln, welche Mindestauslastung notwendig ist - und um auf Basis der Gewinnspanne im Hotelmanagement fundierte Entscheidungen zu treffen.
Die wichtigsten Hotelbetriebskosten im Überblick
Personalkosten: Der größte Kostenfaktor
Ein Hotel braucht Mitarbeiter - und diese wollen selbstverständlich fair entlohnt werden. Personalkosten sind mit Abstand der größte Posten unter den Betriebskosten: Im Schnitt machen sie rund 50% aus. Auch die Reinigungskosten pro Zimmer müssen in den Betriebskosten berücksichtigt werden. Daher ist eine effiziente Personalplanung wichtig, um weder unter- noch überbesetzt zu sein und gleichzeitig einen hohen Service-Standard zu gewährleisten.
Miet- und Pachtkosten: Einfluss auf die Rentabilität
Je größer das Haus, desto höher die Miete oder Pacht. Auch wenn sich diese Kosten nicht beliebig verändern lassen, kann Verhandlungsgeschick durchaus helfen. Außerdem kann eine flexible Raumgestaltung helfen, ungenutzte Flächen effizienter zu nutzen.
Energie- und Wasserkosten: Effizienzstrategien für Hotels
Wie im privaten Bereich haben auch in Hotels Energie- und Wasserkosten einen erheblichen Anteil an den Betriebsausgaben. Gerade bei hoher Auslastung schlagen sie deutlich zu Buche.
Instandhaltungs- und Renovierungskosten: Langfristige Planung
Um dauerhaft gute Bewertungen zu erhalten, muss ein Hotel seinen Standard halten. Darum fallen regelmäßig Renovierungen und Reparaturen an. Dabei gilt: Präventive Instandhaltung schlägt sich zwar erst einmal in den Betriebskosten nieder, hilft aber langfristig, hohe Kosten für unerwartete Reparaturen zu sparen.
Ausstattung, Verbrauchsmaterialien und Verwaltung
Damit der Betrieb reibungslos läuft, dürfen auch die vermeintlich kleinen Posten nicht außer Acht gelassen werden.
Dazu gehören:
- Büromaterialien, Versicherungen, Softwarelizenzen
- Einkauf von Lebensmitteln und Getränken
- IT-Systeme und Telekommunikation
- Reinigungsmittel und Wäscheservice
Marketing- und Vertriebskosten: Online-Buchungen und Provisionen
Damit Gäste überhaupt vom Hotel erfahren, braucht es gezieltes Marketing. Auch dieser Bereich zählt zu den laufenden Betriebskosten.
Dazu gehören:
- SEO-optimierte Webseiten
- Social-Media-Werbung
- Zusammenarbeit mit Buchungsplattformen
Wie können Hotels ihre Betriebskosten optimieren?
Automatisierung und Technologieeinsatz zur Kostensenkung
Kurz gesagt: Digitale Lösungen steigern die Effizienz. Moderne Technologie unterstützt in vielen Bereichen wie dem Housekeeping, Zimmerzuteilungen und bei Check-in-Prozessen. Durch Digitalisierung und die Optimierung von Prozessen werden manuelle Tätigkeiten reduziert und gleichzeitig der Gästeservice verbessert.
Nachhaltigkeit als Strategie zur Reduzierung von Energie- und Wasserkosten
Gut für die Umwelt und gut für die Betriebskosten: Nachhaltige Maßnahmen senken nicht nur die Kosten, sondern steigern auch die Attraktivität eines Hotels für umweltbewusste Gäste - und können so die Auslastung positiv beeinflussen. Dazu zählen beispielsweise Angebote, bei denen Gäste mit längerem Aufenthalt auf die tägliche Reinigung und den Handtuchwechsel verzichten können, Solarenergie, energieeffiziente Beleuchtung und moderne Wassermanagementsysteme. Auch wassersparende Duschköpfe, energieeffiziente Geräte und Bewegungssensoren zur Lichtsteuerung tragen dazu bei, die Strom- und Wasserkosten spürbar zu senken.
Outsourcing oder interne Lösungen: Was lohnt sich mehr?
Outsourcing kann helfen, Fixkosten zu senken, indem z. B. Reinigungspersonal nach saisonalem Bedarf über externe Dienstleister beschäftigt wird. Interne Lösungen sind dort sinnvoll, wo Qualität und Kontrolle über Abläufe unverzichtbar sind.
Dynamische Preisgestaltung: Einfluss auf Betriebskosten und Gewinne
Unter dynamischer Preisgestaltung versteht man eine Strategie zur Umsatzsteigerung. Dabei werden die Zimmerpreise flexibel an die Nachfrage und Marktsituation angepasst. Spezialisierte Software übernimmt diese Aufgabe automatisch mithilfe von Algorithmen - so lassen sich Einnahmen steigern und Leerstände reduzieren, ohne dass zusätzlicher Personalaufwand entsteht.
Verhandlung mit Lieferanten und Dienstleistern für bessere Konditionen
Ob Wäscheservice oder Lebensmittellieferungen - die Liste der Dienstleister eines Hotels ist lang. Wer frühzeitig auf gute Konditionen achtet und langfristige Verträge abschließt, spart oft erheblich. Ein regelmäßiger Vergleich lohnt sich ebenfalls, um bei Bedarf zu gleichwertigen, aber günstigeren Anbietern zu wechseln.
Fazit
Hotelbetriebskosten sind ein zentraler Faktor für die Rentabilität eines Hotels. Eine präzise Analyse der Fix- und variablen Kosten, der gezielte Einsatz von Technologien, nachhaltige Maßnahmen und eine flexible Preisstrategie tragen dazu bei, die Effizienz zu steigern und langfristig erfolgreich zu wirtschaften.
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Autorin
Eva Lacalle
Eva weist eine Berufserfahrung von mehr als zehn Jahren in Marketing, Kommunikation, Eventmarketing und digitalem Marketing auf. Wenn sie nicht arbeitet, ist sie wahrscheinlich auf dem Surfbrett, beim Tanzen oder auf Weltreise.

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