Worauf sollten moderne Hotels bei der Ausstattung achten?

12 Sep 2023   •  4 Minuten zum Lesen

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Eva Lacalle

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Bequeme Betten, funktionierende Technik – die notwendige Ausstattung eines Hotels liegt auf der Hand. Aber es gibt Details, die ein reguläres Hotel von einem modernen und zielgruppenorientierten Hotel unterscheiden. Ob Budgethotel oder 4-Sterne-Haus. Für die passende Ausstattung braucht es eine gute Strategie – und ein wenig technische Unterstützung.

 

 

Welche Hotelausstattung erwarten die Reisenden von heute?

Die Reisebranche ändert sich, das ist nicht erst seit Corona klar. Mit der Digitalisierung, neuen Zielgruppen und dem Wunsch nach mehr Individualität und Spontanität sind auch neue Herausforderungen für die Hotelbranche entstanden. Die Anforderungen an eine gelungene Guest Journey und die Hotelausstattung haben sich geändert. Um dem Gast gerecht zu begegnen, die Auslastung zu halten und zukünftige Entwicklungen besser abzuschätzen, sollten sich Hotelbesitzer und Geschäftsführer mit den entstandenen Bedürfnissen auseinandersetzen. Zwei entscheidende Punkte sind in den letzten Jahren vermehrt dazugekommen:

Der neue Standard für moderne Gäste: Individualität

Ein Jahr vorab buchen, alles organisieren lassen, vor Ort ein Programm abarbeiten – so verreisen heute nur noch die wenigsten. Pauschal wird selten gebucht, Spontanität und Individualität sind gefragt. Damit geht auch Eigenständigkeit einher: Viele Gäste wollen sich nicht nach Anreise- und Check-out-Plänen richten oder viel Zeit an der Rezeption mit der Abfrage von Details verbringen. Sie möchten während ihres Aufenthaltes möglichst selbstständig unterwegs sein und aus auf sie zugeschnittenen Optionen wählen.

Dementsprechend ist auch vom Hotel Flexibilität gefragt, es braucht anpassungsfähige Modelle und Prozesse. Gleichzeitig darf der Gästekontakt für viele nicht fehlen. Moderne Technik, ob Reservierungstool oder Check-In-Schalter, unterstützt die Hotels dabei, automatisiert notwendige Administration und schafft mehr Zeit für individuelle Kommunikation.

Nachhaltigkeit: Gut für die Umwelt, gut für die Hotelauslastung

Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat enorm an Bedeutung gewonnen. Wenn Hotels in Sachen Modernität oben mitspielen wollen, sollten sie sich damit auseinandersetzen. Wo kann Müll eingespart werden, werden notwendige Dinge möglichst regional und umweltfreundlich eingekauft, braucht das Housekeeping ein Update oder kann die Stromversorgung nachhaltiger gestaltet werden?

Die aktuellen Prozesse unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls technisch unterstützt auf die Suche nach Optimierungsmöglichkeiten zu gehen, das macht hier den Unterschied. Wenn etwas angepasst wurde, heißt es: kommunizieren. Nachhaltiger arbeiten und das auch sichtbar zu machen, kann die Entscheidung potenzieller Gäste positiv beeinflussen. So lohnt es sich auch wirtschaftlich, der Umwelt Gutes zu tun.

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Ausstattung nach Zielgruppe: Wie werden welche Gäste angesprochen?

Eines hat sich in der Hotelbranche nie geändert und wird naturgemäß so bleiben: Der Gast steht im Mittelpunkt. Die gesamte Strategie eines Hotels hängt davon ab, wie gut ein Haus seine potenziellen Gäste und die für sie relevanten Vorteile kennt. Mit der richtigen Segmentierung und der Erstellung von entsprechenden Gästeprofilen, können Strategien für die notwendige Ausstattung und darüber hinausgehende Angebote eingeplant werden.

Wochenendreisende und traditionelle Touristen

Der Tourist, wie er seit Jahrzehnten unterwegs ist: Der wohlverdiente Urlaub oder Kurztrip wird oft lange im Voraus geplant und vor Ort alle Sehenswürdigkeiten mitgenommen. Der persönliche Kontakt beim Check-in ist noch wichtig. Die Lobby gehört bereits zum Reiseerlebnis und sollte eine dementsprechende Atmosphäre bieten. Sind an der Rezeption durch online bei der Buchung angegebene Wünsche bekannt und bereits berücksichtigt, beeindruckt das und führt mit großer Sicherheit zu Weiterempfehlungen.

Empfehlungen spielen eine große Rolle für die Guest Journey, gern persönlich, bei Anreise in Papierform oder auch per automatisierter Mail. Wenn das Hotel örtliche Partnerschaften, wie beispielsweise mit Stadtführern anbietet oder solche Dienstleistungen selbst bereitstellt, erfreut sich dies oft großer Beliebtheit.

Geschäftsreisende

Wer auf einem Business Trip ist, braucht vor allem eines: Funktionalität. Geschäftsreisende sind geübte Hotelgäste, die genau wissen, was sie erwarten können. Sie bevorzugen schnelle Prozesse ohne Wartezeiten, persönlicher Kontakt muss hier nicht unbedingt stattfinden. Wenn An- und Abreise durch einen Online-Gästeservice selber zeitsparend abgewickelt werden können, ist das ein großer Vorteil.

Die Zimmerausstattung kann wichtig sein, wenn der Gast von dort aus arbeiten möchte. Wenn bequeme Schreibtische, schnelles Internet oder andere Arbeitsvorteile vorhanden sind, sollten sie auf der Website hervorgehoben und bei begrenzter Verfügbarkeit separat buchbar sein. Das gilt natürlich auch, wenn Konferenzräume oder Coworking-Spaces im Hotel oder der Nähe buchbar sind. Besondere Angebote wie Fitnessstudios oder ein Spa können Pluspunkte sein, um sich nach anstrengenden Meetings zu erholen.

Digitale Nomaden

Die Geschäftsreisenden der neuen Zeit sind Digitale Nomaden – eine Gruppe, die durch Onlinearbeit immer größer wird. Auch sie sind auf eine gute Arbeitsausstattung angewiesen. Allerdings sind sie permanent auf Reisen und sind daher neben schnellem Internet und Coworking-Spaces auch an sozialen Angeboten interessiert. Sie nutzen gern Gemeinschaftsräume, ob zum Arbeiten in einer gemütlich eingerichteten Lobby oder dem Treffen von Gleichgesinnten an der Hotelbar. Es ist daher ratsam, diese Räumlichkeiten entsprechend auszustatten, um gezielt die Aufmerksamkeit der gewünschten Gäste zu gewinnen. Wer maßgeschneiderte Tipps anbietet oder passende Veranstaltungen organisiert, spricht diese Zielgruppe besonders erfolgreich an.

digitale nomaden

Bleisure-Touristen 

Bleisure beschreibt die Mischung aus Geschäft und Freizeit, aus Business und Leisure. Wer ohnehin auf Geschäftsreise ist, verlängert diese einfach zur Freizeit am Wochenende. Die Mischung aus Funktionalität, beispielsweise einem Schreibtisch im Zimmer, und Freizeit, also entsprechenden touristischen Angeboten, ist für diese Zielgruppe entscheidend.

Familien und Gruppen

Sie gehören eher zu den traditionellen Reisenden, wünschen sich persönliche Umsorgung und natürlich Optionen, die der Gruppengröße angemessen sind. Ob bei Buchungsoptionen der Zimmer als Familienzimmer, Mehrbettzimmer oder Einzelbetten oder den Sitzmöglichkeiten im Restaurant und anderen Aufenthaltsräumen. Auch hier spielen Empfehlungen eine große Rolle, gern auch vorab automatisiert, mit Gruppen- und Familienrabatten.

Luxusreisende

Wer sich auf Luxusreisende spezialisiert, sollte für entsprechend hochwertige Ausstattung sorgen. Auf dem Zimmer, in der Gastronomie und in den öffentlichen Räumen. Exquisiter Service und Exklusivität sind Voraussetzung. Auch hier gilt: Wer die Wünsche vorab kennt, entweder vom Buchungsprozess oder durch im Gästeprofil vermerkten Bestellungen vorheriger Reisen, der schafft Stammkundschaft. Individuelle Gästebetreuung spielt eine weitaus größere Rolle, ob persönlich oder auch mit digitalen Lösungen wie Direktnachrichten – der Luxusgast möchte verfügbare Ansprechpartner.

 

Digitale Lösungen: innovativ und kosteneffizient

Das zukunftsgerichtete Optimieren von Prozessen und Angeboten scheint eine große Aufgabe und teilweise auch eine Hürde zu sein. Doch Technologie wie umfassende Property Management Systems helfen enorm dabei, bestehende Abläufe zu analysieren, die Gäste zu segmentieren und die Hotelausstattung entsprechend anzupassen: Was gibt es, was braucht es, wie sind die Schritte dorthin? Wer die Hürden für Feedback senkt und digitale Rückmeldung zulässt, erfährt aus erster Hand, wo Handlungsbedarf besteht. Aber auch aus der Analyse vorhandener Daten können Rückschlüsse gezogen werden, Gästeprofile von Alter bis Reisezweck erstellt und Zielgruppen identifiziert werden, Abläufe und Ausstattung auf die entsprechenden Bedürfnisse angepasst werden. Das trägt nicht nur zur optimalen Ausstattung des Hotels bei, sondern ist auch ökonomisch sinnvoll, da es zur Effizienzsteigerung von Prozessen und Ressourcen beiträgt.

Fazit

Der Wandel geschieht schnell, aber wer nicht zu sehr an Traditionen festhält, sondern diese auch digital erweitert, wird schnell Erfolg sehen. Eine Umstellung und Anpassung der Ausstattung und Abläufe bedeutet nicht zwangsläufig mehr Arbeit, sondern auch Arbeitserleichterung. Am Ende resultiert dies in zufriedenen und bestenfalls beeindruckten Gästen, die das Hotel als moderne und der Zeit angepasste Option wahrnehmen.

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Autor

Eva Lacalle

Eva weist eine Berufserfahrung von mehr als zehn Jahren in Marketing, Kommunikation, Eventmarketing und digitalem Marketing auf. Wenn sie nicht arbeitet, ist sie wahrscheinlich auf dem Surfbrett, beim Tanzen oder auf Weltreise.

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